Leistungsumfang

 

 

Einschränkungen des Bewegungsapparates durch Fehlbildungen, krankhafte Veränderungen oder Unfälle erschweren ein selbständiges Leben, weil sie die Berufsausübung, soziale Kontakte und die Freizeitgestaltung beeinträchtigen.

Orthopädische Hilfsmittel sind für die betroffenen Menschen deshalb von grosser Bedeutung. Eigenschaften wie individuelle Anpassung, Beschaffenheit und Zuverlässigkeit der Produkte bestimmen das Leben der Betroffenen stark mit, und dies oftmals ein Leben lang. Durch die Unterstützung von den Orthopädie-Technikern entsteht aus einer anfänglich sachlichen Zusammenarbeit oft eine dauerhafte Vertrauensbeziehung.

Orthopädische Hilfsmittel lassen sich in drei Hauptbereiche unterteilen:

  • orthopädische Hilfsmittel nach Mass
  • orthopädische Serien- und Gesundheitsprodukte
  • Hilfsmittel zur Rehabilitation

Vielseitig wie seine Kunden ist der Arbeitsalltag des Orthopädie-Technikers. Die kompetente Beratung sowie das individuelle Anfertigen des passenden Hilfsmittels wie z.B. Einlagen, Spezialschuhe, Prothesen, Orthesen Kompressionsstrümpfe, Stützkorsette, Bandagen sowie Sitzversorgungen, Rollstühle und vieles mehr erfordern von ihm ausgewiesenes Fachwissen sowie eine gute Vorstellungskraft für das Problem des Kunden.

Wertvolle Hilfsmittel

Das Angebot an neuen Versorgungsmöglichkeiten und Techniken ändert sich fast täglich. Viele Orthopädie-Techniker spezialisieren sich auf ein Fachgebiet, um ihren Kunden die beste funktionelle und kosmetische Lösung anbieten zu können. Dabei bilden die massgefertigten Hilfsmittel, besonders diejenigen der Fuss- und unteren Gliedmassen einen Schwerpunkt im Berufsbild. Kinder-Orthopädie und Rehabilitationshilfsmittel sind weitere wichtige Bereiche der Orthopädie-Technik. Technische Neuerungen und die schnelle Informationsverbreitung über die Medien wecken einen sehr hohen Anspruch bei den Betroffenen an die eigene Versorgung. Gerade in diesem Bereich ist eine kompetente Beratung entscheidend.

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Orthopädische Schuheinlagen

Orthopädische Einlagen haben sowohl Einfluss auf die statische als auch auf die dynamische Belastung des Fusses. Sie stützen und führen den Fuss. Sie entlasten schmerzhafte Stellen bedingt durch Fussdeformitäten und Fehlstellungen, indem sie den Druck auf die umliegenden, schmerzfreien Zonen verteilen.

Einlagen können je nach Problemstellung dämpfend, bettend aber auch korrigierend wirken. Eine spezielle Form der Einlagen sind sensomotorische Einlagen. Diese reduzieren muskuläre Dysbalancen und können gezielt einzelne Muskeln aktivieren bzw. hemmen.

Der therapeutische Erfolg von Einlagen hängt sehr stark von den Schuhen ab. Einlagen und Schuhe müssen eine Einheit bilden, da die Wirkung der Einlagen ohne passendes Schuhwerk nicht oder nur teilweise erfolgreich ist. Es gibt die unterschiedlichsten Indikationen für das Tragen von Einlagen. Fussprobleme sollten vom Vertrauensarzt untersucht werden, damit er passende Einlagen verordnen kann. Orthopädisten geben auch Auskunft über die Kostenübernahme durch Versicherungen.

Gesundheitsschuhe

Um die Wirkung von orthopädischen Schuheinlagen zu unterstützen, ist das Tragen von Gesundheitsschuhen, die den notwendigen Platz für die Einlagen bieten, sehr zu empfehlen. Durch die herausnehmbare Sohle wird für die Einlage Platz geschaffen. Qualitativ gute Gesundheitsschuhe zeichnen sich aber auch dadurch aus, dass an Ihnen auch evtl. notwendige Schuhanpassungen wie Ausweitungen bei Druckstellen, Polsterungen, Beinlängenausgleiche, Stellungskorrekturen, Abrollhilfen sowie verschiedene Dämpfungsmassnahmen vorgenommen werden können. Die Passform kann dabei optimal auf die Füsse und Beine abgestimmt werden. Und mit den entsprechenden Korrekturen können Haltung, Tragekomfort und Funktionstüchtigkeit der Füsse verbessert werden.

Ganganalyse

Mittels modernster technischer Apparate und Messinstrumente können speziell ausgebildete Orthopädisten bei Schmerzen oder anderen Komplikationen Fehler in Ihrem Gangbild und der Fussbelastung und damit verbundene Fehlbelastungen feststellen, analysieren und dokumentieren. Die moderne Gang- oder Laufanalyse erbringt gerade auch im Sport gute Informationen, wie mit einem orthopädischen Hilfsmittel geholfen werden kann und welcher Schuh dazu die richtigen Eigenschaften mitbringt.

Orthesen

 

Orthopädische Orthesen sind äusserlich zur Anwendung kommende Schienen und Stützen, die verletzte oder eingeschränkte Strukturen am Körper führen und unterstützen. Orthesen können am ganzen Körper, also für die unteren und oberen Extremitäten wie auch den Rumpfbereich (Rücken, Hals, Kopf, Schulter), eingesetzt werden.

Orthesen sollen den verletzten bzw. kranken Körperteil führen, stützen, korrigieren, entlasten und/oder strecken und den Betroffenen damit Mobilität, Selbstständigkeit und Sicherheit zurückgeben. Sie werden meist über ein Gipsmodell oder individuell nach Mass hergestellt.

Nach Operationen können Orthesen die Heilung stark unterstützen und damit auch eine schnellere Rückkehr an den Arbeitsplatz ermöglichen. Im Bereich des Sports führen Orthesen zu einer früheren und verbesserten Einsatzfähigkeit. Ebenso können Orthesen wieder zur Ausübung einer Sportart eingesetzt werden, die der allgemeinen Gesundheitsförderung dienlich ist. Oft können auch operative Eingriffe durch den Einsatz von Orthesen verhindert und die  Beschwerden auf konventionellem Weg behoben werden.

Orthesen werden bei Bedarf in den allermeisten Fällen durch den behandelnden Arzt verordnet und die Kosten grösstenteils durch die Versicherungen übernommen.

Prothesen

 

Orthopädische Prothesen ersetzen das durch eine Amputation fehlende Körperteil an den unteren und oberen Extremitäten. Eine Prothese ermöglicht den Betroffenen die Rückkehr in ihren gewohnten Alltag und eine grösstmögliche Selbständigkeit.

Es wird sowohl funktionell als auch kosmetisch die optimale Lösung angestrebt. Die technischen Möglichkeiten sind heute schon weit fortgeschritten: Durch Einsatz modernster Elektronik kommen Prothesen den menschlichen Körperfunktionen schon sehr nahe. Prothesen werden immer individuell nach Mass und entsprechend den persönlichen Bedürfnissen angefertigt. Je nach Alter und Mobilität der Betroffenen, basiert der Erfolg einer prothetischen Versorgung immer auf einer guten Zusammenarbeit aller beteiligten Spezialisten.

Ein gutes Zusammenspiel des ganzen Versorgungsteams aber auch die private Unterstützung durch Angehörige hat entscheidenden Einfluss auf die schnelle Rückführung in die gewohnte Umgebung.

Orthopädisten beraten und unterstützen bei den Kostenabklärungen mit den Versicherungen.

Bandagen, Kompressionsstrümpfe, Gesundheitsprodukte

Es gibt eine Vielzahl orthopädischer Hilfsmittel, die grösstenteils konfektioniert angeboten werden. Dazu zählen: Bandagen, leichte Orthesen, medizinische Kompressionsstrümpfe (konfektioniert oder nach Mass), Lymphödem- oder Verbrennungsversorgungen, Gesundheitsprodukte und Alltagshilfen (z.B. Gymnastikbälle, Massageroller, Sitz- und Tempurkissen), sowie orthopädische Gesundheitsschuhe (Spezialschuhe, die bei Bedarf genügend Platz für Einlagen bieten).

Kompressionsstrümpfe bei Lymphödemen, Verbrennungsstrümpfe- und Anzüge werden nach Mass gefertigt.

Je nach Produktart und Verwendungszweck liegt der Schwerpunkt beim Einsatz dieser Hilfsmittel auf der Steigerung des Wohlbefindens, der Therapieunterstützung, der Schmerzlinderung, der Prävention und/oder auf der Verbesserung der Wahrnehmung.

Viele dieser Produkte haben eine medizinische Wirkung, erleichtern die alltäglichen Gänge oder helfen dabei, Sport auszuüben. Ein Grossteil der ärztlich verordneten, praktischen Hilfsmittel werden durch die Krankenkasse oder Versicherung übernommen. Orthopädisten geben gerne mehr Auskunft.

Sitzorthetik, Rollstuhlversorgung

 

In den Rehabilitations-Bereich (REHA) gehören Rollstühle, Spezialfahrräder, Sitzorthesen (mit oder ohne Kombination mit einem Rollstuhl) sowie Geh- und Therapiehilfen. Alle Hilfsmittel sind je nach Bedarf sowohl für Kinder als auch für geriatrische Patienten erhältlich.

Rollstühle werden in verschiedene Kategorien unterteilt und sind in den Ausführungen Aktiv-, Spezial- und Elektroanfertigungen erhältlich. Rollstühle und Rehabilitations-Hilfsmittel müssen auf das individuelle Krankheits- oder Unfallbild sowie den entsprechenden körperlichen und allenfalls auch geistigen Behinderungsgrad der Betroffenen angepasst werden.

Oberstes Ziel der Versorgung ist die Wiedererlangung der Mobilität, damit Betroffene mit grösstmöglicher Selbstständigkeit ins alltägliche Leben zurückkehren können. Je nach Grad der Behinderung arbeiten die Orthopädisten in einem Care-Team mit Ärzten, Physiotherapeuten, Betreuungs- und Pflegepersonal zusammen. Auch die Integration der Angehörigen ist ein wesentlicher Bestandteil der Arbeit.

Das ärztlich verordnete Rehabilitationsmittel wird in den meisten Fällen durch die Versicherung übernommen. Orthopädisten beraten gerne bei den Kostenabklärungen.

Sport-Hilfsmittel

Auch trotz einer körperlichen Beeinträchtigung oder einer Verletzung nach einem Unfall sind viele Sportarten mit einem speziell angefertigten orthopädischen Hilfsmittel wieder möglich. Dies gilt nicht nur für die Spitzensportler im Behindertensport sondern auch für die Menschen, die trotz einer körperlichen Beeinträchtigung wieder ihrem Hobby nachgehen möchten oder für Profisportler, die nach einer Verletzung mit einem Hilfsmittel wieder schneller das Training aufnehmen können. Aufgrund der höheren Dynamik und Belastung werden diese Sporthilfsmittel je nach Sportart und den Bedürfnissen speziell angefertigt. Typische Beispiele für orthopädische Sporthilfsmittel sind z. B. die Beinprothese für einen beinamputierten Sportler, der spezielle Sportrollstuhl für einen Paraplegiker oder z. B. ein Gesichtsschutz nach Mass für einen Fussballer nach einem Bruch in den Gesichtsknochen.